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Alzheimer

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Informationen zum Bereich Alzheimer

Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist eine neurodegenerative, irreversible Erkrankung des Gehirns und ist die häufigste Form der Demenz. Der Begriff „neurodegenerativ“ beschreibt den fortschreitenden Untergang von Neuronen im Gehirn und Rückenmark, der bei vielen Demenzformen vorkommt. Neuronen bilden das Nervensystem und sind für die Informationsweiterleitung im gesamten Körper verantwortlich. Etwa zwei Drittel aller Demenzerkrankungen sind auf Alzheimer zurückzuführen.

Die erstmalige Beschreibung der Krankheit erfolgte 1907 auf einem wissenschaftlichen Kongress von Alois Alzheimer. Dieser war als Neurologe in einer psychiatrischen Klinik in München tätig. Er beschrieb eine zunehmende Gedächtnisstörung und Persönlichkeitsveränderung bei seiner Patientin. Nachdem diese verstarb, untersuchte Alois Alzheimer ihr Gehirn unter einem Mikroskop und entdeckte charakteristische Proteinablagerungen.

Diese Proteinablagerungen schädigen die Nervenzellen im Gehirn, was zu einem fortschreitenden Gedächtnisverlust und kognitiven Einschränkungen führt. 

Ursachen und Risikofaktoren der Alzheimer-Krankheit

Die genaue Ursache der Alzheimer-Krankheit ist bislang nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein Zusammenspiel von genetischen, biologischen und umweltbedingten Faktoren beteiligt ist, das den Untergang der Nervenzellen fördern. 

Nervenzellen sind die Grundbausteine des Gehirns. Sie sind beteiligt an der Informationsweiterleitung und Informationsverarbeitung in unserem Körper. Jede Kommunikation zwischen dem Gehirn und anderen Organen und Muskeln läuft über die Nervenzellen. So steuern Neuronen Bewegungen, Gedanken, Gefühle, aber auch wichtige Körperfunktionen der Organe.

Bei der Alzheimer-Krankheit bilden sich Proteinablagerungen (Eiweißablagerungen), sogenannte Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen, die verklumpen und die Nervenzellen schädigen. Somit unterbrechen sie deren Verbindungen mit anderen Nervenzellen und führen schnell zum Zelltod. Neuronen können sich nur schlecht erneuern - daher sind solche Schäden in der Regel irreversibel.

Die wichtigsten Risikofaktoren sind ein höheres Alter, eine positive Familienanamnese und bestimmte genetische Mutationen. Diese genetischen Varianten führen zu einem Auftreten von Alzheimer vor dem 65. Lebensjahr, betreffen aber nur ein Prozent aller Alzheimerfälle und sind somit selten.

Typische Symptome und Krankheitsverlauf

Die Alzheimer Krankheit entwickelt sich schleichend und hat besonders in den frühen Phasen einen langsamen Progress. Bei diesem Krankheitsbild bleiben das soziale Verhalten, wie Bekleidung und Körperpflege, sowie zentrale Persönlichkeitszüge, für die meiste Zeit erhalten. Die Erkrankung verläuft in 4 Phasen.

Die erste Phase ist ein Vorstadium, bei dem sich eine leichte kognitive Störung zeigt. Der Begriff kognitiv beschreibt alle geistigen Fähigkeiten wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit Gedächtnis, Sprache, und Urteilsvermögen. Hier treten die ersten Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme auf. Diese fallen häufig den Angehörigen zuerst auf. Jedoch entwickelt sich nicht jede leichte kognitive Störung zu einer Demenz.

Die zweite Phase ist das Frühe Alzheimer Stadium. Auch diese Phase hat einen langsamen Progress. Die Vergesslichkeit nimmt zu, eine leichte Desorientierung kann auftreten und neue Informationen werden schwer behalten. Alltägliche Tätigkeiten können selbständig durchgeführt werden, allerdings wird bei komplexen Aufgaben Unterstützung benötigt. 

Die dritte Phase ist das mittlere Stadium und hat den schnellsten Progress. Hier ist nicht nur das Kurzzeitgedächtnis, sondern auch das Langzeitgedächtnis betroffen. Orientierungsprobleme in vertrauter Umgebung treten auf, und bekannte Gesichter werden nicht mehr erkannt. Dies hat Unruhe, Reizbarkeit, Misstrauen und aggressive Ausbrüche zur Folge. Alltägliche Tätigkeiten können nicht mehr selbstständig durchgeführt werden.

Das Endstadium ist die vierte Phase und die Betroffenen sind vollständig auf Pflege angewiesen. In dieser Phase sind körperlichen Fähigkeiten wie Essen, Trinken und Gehen stark eingeschränkt und die Betroffenen verlieren die Kontrolle über Blase und Darm. Die Sprachkenntnisse gehen verloren, engste Familienmitglieder werden nicht mehr erkannt und es herrscht eine völlige Orientierungslosigkeit. Durch die Bettlägerigkeit und ein geschwächtes Immunsystem versterben viele Alzheimer-Patienten an Lungenentzündungen und Atemwegsinfektionen.

Diagnose: Wie wird Alzheimer festgestellt?

Die Diagnose einer Alzheimer-Krankheit ist komplex und erfordert ein ausführliches Gespräch mit neuropsychologischen und neurologischen Tests. Durch eine körperliche und neurologische Untersuchung werden zunächst andere Krankheitsbilder ausgeschlossen. Die neuropsychologische Testung beinhaltet den Mini-Mental-Status-Test (MMST) oder den Uhrentest, bei dem der Patient gebeten wird, in einen Kreis eine bestimmte Uhrzeit einzuzeichnen. 

Zudem können in bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT charakteristische Veränderungen des Gehirns, wie Schrumpfungen von bestimmten Regionen sichtbar gemacht werden. Durch eine Lumbalpunktion im Rückenmark kann Nervenwasser (Liquor) entnommen und auf Proteinablagerungen untersucht werden.

Behandlungsmöglichkeiten: Medikamente und Therapieansätze

Eine Heilung bei Alzheimer ist nicht möglich, da es sich um eine irreversible und fortschreitende Erkrankung handelt. Die Behandlung ist derzeit symptomatisch, beispielsweise bei Verhaltenssymptomen, und verlangsamt den Abbau kognitiver Fähigkeiten. Somit kann das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.

Acetylcholinesterase-Hemmer stärken vorübergehend das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen und eigenen sich gut im frühen und mittleren Stadium. Bei Verhaltenssymptomen und psychischen Störungen können Medikamente wie Antidepressiva und Antipsychotika in ärztlicher Absprache verschrieben werden.

Die nicht medikamentösen Ansätze zielen darauf ab, die geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu stärken und die Selbständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. Dazu gehören kognitive Übungen und Aufgaben, regelmäßige körperliche Bewegung und das Pflegen von sozialen Kontakten. Eine feste Alltagsstruktur mit Festen Tagesabläufen und vertrauten Ritualen gibt den Patienten Sicherheit und minimiert Verwirrung.

Verlauf und Lebenserwartung bei der Alzheimer-Erkrankung

Die Alzheimer Krankheit verläuft schleichend und fortschreitend, meist über mehrere Jahre. Dabei hält die früheste Phase am längsten an. Die leichten kognitiven Störungen im frühen Stadium verschlechtern sich im mittleren Stadium, sodass Unterstützung im Alltag benötigt wird. Im Endstadium sind die kognitiven und körperlichen Funktionen dermaßen eingeschränkt, dass eine vollständige Pflegebedürftigkeit besteht.

Die Geschwindigkeit des Fortschreitens variiert, der Verlauf ist wellenartig mit vielen Höhen und Tiefen. Die Lebenserwartung nach der Diagnosestellung beträgt durchschnittlich 7 bis 12 Jahre, hängt aber auch von dem Gesamtzustand des Patienten ab. Die meisten Diagnosen werden im frühen bis mittlerem Stadium gestellt. Durch eine medikamentöse Therapie kann die Lebenserwartung leicht erhöht und die frühe Phase hinausgezögert werden. 

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Alzheimer?

Alzheimer ist eine komplexe neurodegenerative Erkrankung, deren Diagnose und Erkennung spezielles Fachwissen erfordert. Spezialisten für Alzheimer sind Fachärzte der Neurologie, Psychiatrie und Geriatrie. Die Behandlung erfolgt oft interdisziplinär und Spezialisten und wie Neuropsychologen und Sozialpädagogen können mit einbezogen werden. Die Diagnose und Therapie kann auch in spezialisierten Demenzzentren oder Memory Clinics erfolgen. 

Wir möchten Ihnen dabei helfen einen passenden Facharzt oder eine passende Klinik für ihre Erkrankung zu finden. Alle hier aufgelisteten Ärzte und Kliniken wurden sorgfältig ausgewählt und geprüft. Sie verfügen über umfassende Erfahrungen in Diagnostik und Therapie von Alzheimer und erwarten Ihre Anfrage zu einem persönlichen Gespräch.

Quellen: 

  • Alzheimer Forschung Initiative e. V. Was ist Alzheimer? https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/#:~:text=Die%20Alzheimer%2DKrankheit%20(auch%3A[1]