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Medizintourismus – Trend, Statistik und Chancen für Kliniken

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PRIMO MEDICO Fachredaktion

In einer globalisierten Welt werden auch Patienten immer mobiler. Auf der Suche nach der adäquaten Behandlung sind Medizintouristen bereit um den halben Globus zu reisen. Deutschland, die Schweiz und Österreich stehen bei internationalen Patienten als Destination dabei besonders hoch im Kurs. Medizinische Exzellenz, modernste technische Ausstattung und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ziehen Behandlungswillige aus aller Welt an. Schon längst stellt Medizintourismus einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor für Ärzte und Kliniken dar. Und er wird noch an Bedeutung gewinnen – denn Cross-Border Healthcare liegt weltweit immer noch voll im Trend.

Was versteht man unter Medizintourismus?

Einfach gesagt bezeichnet Medizintourismus oder auch Gesundheitstourismus die länderübergreifende Inanspruchnahme medizinischer Leistungen – wobei zwischen Incoming Medizintourismus und Outgoing Medizintourismus unterschieden wird. Hier soll uns lediglich ersterer interessieren – also der, bei dem Behandlungswillige aus dem Ausland medizinische Hilfe im deutschsprachigen Raum suchen. 

Der Begriff setzt sich nicht umsonst aus Medizin und Tourismus zusammen – denn häufig nehmen Auslandspatienten nicht nur medizinische, sondern auch touristische Leistungen in Anspruch. Nicht selten reisen Behandlungswillige mit Angehörigen an und verbinden, sofern ihre Gesundheit es zulässt, die Behandlung mit Sightseeing und Shopping. Dadurch erlangt Medizintourismus auch gesamtwirtschaftlich eine gewisse Bedeutung. 

Lukrativer Zugewinn für Krankenhäuser und Ärzte

Medizintourismus ist kein neues Phänomen – doch erst seit 1998 ist es deutschen Krankenhäusern erlaubt, den Mehrerlös, der bei der Therapie von Auslandspatienten entsteht, einzubehalten. Das macht die Akquise von Patienten aus dem Ausland natürlich sehr viel attraktiver und zu einem lohnenden Zusatzgeschäft im Klinikmanagement. Schätzungen zufolge fließen allein in Deutschland jährlich rund 1,2 Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen der Krankenhäuser und Ärzte. Auch die Schweiz hat ähnliche Zahlen zu bieten. Der erwirtschaftete Gewinn kann zielführend in modernste technische Ausstattung, Verbesserung der Personalstruktur oder die Anwerbung renommierter Spezialisten investiert werden. Insofern stellt der Medizintourismus nicht zuletzt eine Verbesserung für das Gesundheitssystem in den deutschsprachigen Ländern dar. 

Wie sehen die Statistiken im Medizintourismus aus?

Laut Angaben des Kreditkartenanbieters Visa werden im Medizintourismus derzeit weltweit 400 Milliarden Dollarumgesetzt. Prognosen sprechen davon, dass im Jahr 2025 rund 4 % der Weltbevölkerung medizinische Leistungen in anderen Ländern in Anspruch nehmen wird. Zugegebenermaßen ein recht weit projektierter Ausblick, der durchaus mit Fragezeichen zu versehen ist. 

Doch die Zahlen sprechen schon jetzt für sich. Allein in Deutschland lassen sich jedes Jahr etwa 250.000 Medizintouristen aus 177 Ländern behandeln. Davon werden 100.000 stationär in Kliniken behandelt. Allerdings sind darin auch zufällige Krankenhausaufenthalte während einer Reise eingerechnet. Schätzungen zufolge machen gezielt geplante Behandlungen von Auslandspatienten in Krankenhäusern dabei etwa 40 – 45 % aus. 

In Österreich, wo Staat und Sozialversicherungsträger bei der Nutzung von Leistungen im öffentlichen Gesundheitssystem ein Wörtchen mitzureden haben, beschränkt sich der Medizintourismus weitgehend auf private Anbieter. Umso höher ist dort der Anteil an Auslandspatienten. So manch private Krankenhäuser können 10 – 15 % Behandlungswillige aus anderen Ländern vorweisen. 

Warum kommen ausländische Patienten nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz?

Wer für eine medizinische Behandlung in die deutschsprachigen Länder kommt, tut dies aus den unterschiedlichsten Gründen. Die wohl größte Gruppe der Medizintouristen besteht aus zahlungskräftiger Klientel, die sich in Deutschland, Schweiz oder Österreich eine bessere Therapie als in ihrem Heimatland verspricht. Hier steht die Suche nach höchsten Qualitätsstandards und medizinischer Exzellenz im Vordergrund – die aufgerufenen Kosten sind dabei eher zweitrangig. Diese Kategorie von Auslandspatienten gibt im Schnitt 80.000 Euro für ihre Behandlung aus. Der größte Teil kommt selbst für die Behandlungskosten auf. 

Die zweite Gruppe sucht Preisvorteile gegenüber ihrem Heimatland. Das mag zunächst unlogisch klingen, da das deutsche Gesundheitssystem laut OECD zu den teuersten der Welt gehört. Doch im Vergleich sind medizinische Leistungen im deutschsprachigen Raum günstiger als in manch anderen Ländern. Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland nur auf dem vierten Platz. 

Unzureichende medizinische Versorgung und lange Wartezeiten

Hinzu kommen Auslandspatienten, deren Gesundheitssystem nicht den gewünschten Standards medizinischer Versorgung und technischer Ausstattung entspricht. Diese Medizintouristen setzen bei elektiven Eingriffen und Behandlungen auf die Expertise von Kliniken und Ärzten im Ausland. Auch diese Gruppe besteht hauptsächlich aus Selbstzahlern. 

Schließlich kommt noch eine dritte Gruppe Medizintouristen aus dem europäischen Ausland hinzu. Es handelt sich vorwiegend um Erkrankte, die in ihrem Heimatland unzumutbar lange auf eine bestimmte Operation oder Behandlung warten müssten. So entstehen zum Beispiel in den Niederlanden Wartezeiten von über einem Jahr für eine Knieoperation. Aufgrund der Patientenmobilitätsrichtlinie der EU können solche Patienten auf Kosten der Krankenkasse in einem anderen Land der EU behandelt werden. Diese Gruppe ist allerdings zahlenmäßig bei unserer Betrachtung zu vernachlässigen.

Welche Fachbereiche sind beim Medizintourismus besonders gefragt?

Grundsätzlich nehmen Medizintouristen das gesamte medizinische Spektrum in Anspruch – von der Prävention über Operation und Behandlung bis hin zur Rehabilitation. Besonders gefragt sind jedoch die Fachbereiche Orthopädie, Innere Medizin, Chirurgie und Kardiologie. Wobei es durchaus länderspezifische Besonderheiten gibt. So ist aufgrund des Reaktorunfalls in Tschernobyl für Patienten aus der Ukraine, den GUS-Staaten und dem Baltikum vermehrt der Fachbereich Onkologie interessant. Aus den Golfstaaten und Saudi-Arabien dagegen kommen, bedingt durch den Lebensstil, häufiger Behandlungswillige mit Stoffwechselkrankheiten und deren Folgeerkrankungen. Meist sind es Erkrankungen, die das Herz-Kreislauf-System, Bewegungsapparat und Augen betreffen. 

Hinzu kommen Fachdisziplinen, die in den jeweiligen Heimatländern nur unzureichend vertreten sind – so zum Beispiel Kinderneurologie. Aber auch der Bereich hochqualitativer Rehabilitation ist immer mehr gefragt. So entscheiden sich häufig Sportler nach einer Verletzung für eine postoperative Behandlung in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Aber auch Schlaganfallpatienten vertrauen häufig auf die hohe Qualität der Rehabilitation im deutschen Sprachraum. 

Wie ist der Trend im Medizintourismus?

Der Trend zur Behandlung im Ausland ist ungebrochen – auch wenn sich das Wachstum im Medizintourismus in Deutschland jüngst auf 1,4 % abgeschwächt hat. Die langsamer ansteigende Wachstumsrate hat vor allem mit der schlechten wirtschaftlichen Lage in bestimmten Herkunftsländern zu tun. So verlor der Rubel gegenüber dem Dollar deutlich an Wert. Das hat zur Folge, dass Erkrankte aus Russland jetzt mehr für ihre Behandlung im Ausland aufbringen müssen. Daher ist die Anzahl der Behandlungswilligen aus Russland deutlich zurückgegangen. Stellten russische Patienten noch vor einigen Jahren das Gros der Medizintouristen in Deutschland, wurden sie mittlerweile von Auslandspatienten aus dem arabischen Raum abgelöst.

Arabische Patienten liegen ganz vorn

Betrachtet man das letzte Jahrzehnt, so hat sich die Anzahl der Medizintouristen aus anderen Ländern verdoppelt. Besonders starker Zulauf ist aus den Golfstaaten zu verzeichnen. Das hat auch mit den stetigen Verschärfungen der Einreisebedingungen der USA für Bürger aus arabischen Staaten zu tun. Seitdem legten Behandlungswillige aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Saudi-Arabien satte 17 % zu. Besonders aber tun sich Saudi-Arabien mit 34 % und Kuwait mit 19 % hervor. Entgegen der landläufigen Meinung, arabische Patienten seien vorwiegend gut betuchte Mitglieder des Königshauses, nehmen häufig auch ganz "normale" Bürger medizinische Leistungen im deutschsprachigen Raum in Anspruch. So kann in Saudi-Arabien und den Golfstaaten jeder die Kostenübernahme einer Behandlung im Ausland bei der Regierung beantragen – dem wird in der Regel auch stattgegeben. 

Zwar hat sich der Zustrom von Behandlungswilligen aus den Golfstaaten im letzten Jahr aufgrund des sinkenden Ölpreises etwas abgeschwächt, doch stehen Ärzte und Krankenhäuser im deutschsprachigen Raum weiterhin hoch im Kurs. Die Herkunftsländer der Medizintouristen variieren je nach Zielland. So scheinen Schweizer Kliniken mehr Auslandspatienten aus dem Mittleren Osten und China anzuziehen, während sich in Österreich hauptsächlich Russen, Araber und Rumänen behandeln lassen.

Hauptherkunftsländer der Medizintouristen: 

  • arabische Golfstaaten
  • Russland
  • GUS-Staaten
  • Baltikum 
  • europäisches Ausland
  • Übersee
  • China

Wie können Kliniken arabische Patienten und Behandlungswillige aus dem Ausland erreichen?

Jede Klinik und jeder Arzt kann von den zusätzlichen Einnahmen, die eine Behandlung von Auslandspatienten generiert, profitieren. Doch wie zahlungskräftige Klientel aus dem Ausland erreichen? Zwar haben manche deutsche Städte im Auftrag der Tourismusbranche sogenannte Medical Consultants entsandt, die vor Ort potenzielle Medizintouristen beraten und an entsprechende Einrichtungen vermitteln – doch das sind bis jetzt wenige Einzelfälle.

So kann PRIMO MEDICO Kliniken und Ärzte bei der Patientenakquise unterstützen

PRIMO MEDICO bringt potenzielle Patienten aus dem Ausland mit Ärzten und Kliniken in Deutschland, Schweiz und Österreich zusammen. Unsere Seite bietet Behandlungswilligen aus aller Welt die Möglichkeit, Spezialisten und Kliniken für die gewünschte Behandlung zu finden und direkt zu kontaktieren. Die Patienten haben die Wahl, selbst über verschiedene Suchfunktionen auf Suche zu gehen oder sich von PRIMO MEDICO bei der Suche unterstützen zu lassen.

Um internationale Klientel aus den wichtigsten Herkunftsländern zu erreichen, steht unsere Seite neben Deutsch auch in vier anderen Sprachen zur Verfügung: Englisch, Französisch, Russisch und Arabisch. So können sich Auslandspatienten in ihrer Muttersprache über alle Leistungen von Spezialisten informieren, die unserem umfassenden Netzwerk angehören. Im Fokus stehen bei PRIMO MEDICO nicht nur Privatkliniken – auch renommierte Kliniken öffentlicher Träger, Universitätskliniken und niedergelassene Fachärzte sind für Medizintouristen attraktive Adressen. 

Ihre aussagekräftige Präsentation bei PRIMO MEDICO

Eine Mitgliedschaft bei PRIMO MEDICO bietet Ärzten und Kliniken effektive Hilfe bei der Patientenakquise aus dem Ausland. Mitglieder haben auf unserer Seite die Möglichkeit, ein aussagekräftiges repräsentatives Profil ihres Krankenhauses, ihres Zentrums oder ihrer Praxis zu erstellen. Darin wird das gesamte Leistungsspektrum – ob Diagnostik oder Therapie – sowie Spezialgebiete und behandelnde Spezialisten ausführlich vorgestellt. 

Der Vorteil liegt auf der Hand – Auslandspatienten werden über unser Portal auf Sie aufmerksam und können sich direkt über angebotene Leistungen und medizinische Exzellenz informieren. Zusätzlich stellen wir Auslandspatienten im Anschluss an die Klinikpräsentation umfassende Informationen über die jeweilige Stadt zur Verfügung. Um Auslandspatienten den Aufenthalt so angenehm und unkompliziert wie möglich zu machen, schlagen wir geeignete Hotels, Restaurants und Serviceagenturen vor und geben Tipps für Shopping und Sehenswürdigkeiten. 

Sie sind interessiert? Auf unserer Seite können Sie sich vorab über unsere Zugangsvoraussetzungen und Richtlinien informieren. Wenn auch Sie Teil unseres Netzwerks renommierter Kliniken und Ärzte werden möchten, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Quellen:

https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/klinikmanagement/article/888589/medizintourismus-globaler-verteilungskampf.html 
https://de.wikipedia.org/wiki/Medizintourismus#Herkunftsl%C3%A4nder 
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheitswesen-deutsches-gesundheitssystem-extrem-teuer-und-doch-nur-mittelmass-1.3903915