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Ellenbogenbruch

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Informationen zum Bereich Ellenbogenbruch

Wann spricht man von einer Ellenbogenfraktur?

Das Ellenbogengelenk besteht aus Oberarmknochen, Elle und Speiche. Dieses komplexe und stabile Gelenk wird in erster Linie durch das Olekranon gebildet, einen gebogenen Knochenvorsprung der Elle, welcher sich hinterseitig um den unteren Oberarmknochen windet und mit diesem ein Scharniergelenk bildet. Kommt es zur Fraktur (Bruch) des Olekranon, spricht man von einer Ellenbogenfraktur.

Auch kann ein Bruch des vorderen Anteils des Ellenbogengelenks vorliegen, hierbei bricht der sogenannte Processus coronoideus der Elle. Diese Fraktur kommt jedoch meist begleitend mit anderen komplexen Verletzungen vor.

Ursachen für einen Ellenbogenbruch

Eine Olekranonfraktur liegt in den meisten Fällen nach Stürzen auf den gebeugten Ellenbogen vor. Durch direkte Krafteinwirkung auf das relativ ungeschützte Olekranon, das nah unter der Hautoberfläche liegt, kommt es zur Fraktur. Auch Stürze auf das Handgelenk bei gestrecktem Ellenbogen können eine Fraktur hervorrufen. Bei Ellenbogenluxationen (Ausrenken des Ellenbogens) bricht häufig das Olekranon mit. Dabei kommt es abhängig vom Schweregrad der Verletzung oftmals zu weiteren begleitenden Läsionen benachbarter Strukturen.

Wie wird festgestellt ob der Ellenbogen gebrochen ist?

Zunächst wird eine genaue Patientengeschichte mit besonderem Augenmerk auf den Unfallhergang erfasst. Im weiteren Verlauf kann im Rahmen der klinischen Untersuchung das Ellenbogengelenk abgetastet und auf Frakturzeichen untersucht werden. Zudem muss sichergestellt werden, ob Läsionen der Weichteile äußerlich sichtbar sind und inwiefern Durchblutung, Bewegungsumfang sowie Sensibilität der betroffenen Extremität beeinträchtigt sind.

Für Patienten relativ angenehm und harmlos sowie zur Beurteilung der Fraktur aussagekräftig, wird die Röntgenuntersuchung als bildgebendes Verfahren eingesetzt. Meist werden zwei Röntgenbilder aus unterschiedlichen Winkeln angefertigt.

Bei komplexen Frakturen kann eine CT-Untersuchung erforderlich werden.

Therapie der Ellenbogenfraktur

Die meisten Ellenbogenfrakturen sollten operativ versorgt werden, um langfristige eine korrekte Stellung und volle Funktionsfähigkeit gewährleisten zu können. Jedoch kann in gewissen Fällen auch eine konservative Therapie zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.

Konservative Behandlung

Die Therapie ohne Operation wird als konservative Behandlung bezeichnet. Bei Ellenbogenfrakturen kommt sie nur dann infrage, wenn die Fraktur stabil ist und die Bruchfragmente nicht gegeneinander verschoben (disloziert) sind.

Außerdem bietet sich bei älteren Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko (wie Nebenerkrankungen oder schlechtem Allgemeinzustand) der Verzicht auf eine Operation an.

Zur Ruhigstellung wird der Arm für bis zu 4 Wochen in gebeugter Stellung eingegipst. Wichtig ist, dass regelmäßige Kontrollen des gegipsten Armes durchgeführt werden, um Druckstellen sowie Verletzungen der Motorik und Sensibilität auszuschließen.

Eine wichtige Stütze in der konservativen Behandlung nimmt die Physiotherapie ein. Nach Entfernen der Gipsschiene wird zunächst mit assistierter und passiver Bewegung begonnen und ab etwa 6 Wochen nach dem Unfall kann der Patient mit eigenständigen Übungen beginnen.

Ellenbogenbruch OP

Die meisten Ellenbogenbrüche sollten nach Möglichkeit operiert werden. Besonders bei jungen Patienten wird von der konservativen Therapie abgeraten.

Die Operation wird stationär durch einen Spezialisten für Schulterchirurgie durchgeführt, das bedeutet der Patient bleibt nach dem Eingriff für einige Tage im Krankenhaus. Es kommen hauptsächlich zwei Operationsverfahren infrage.

Einfache Brüche werden in der Regel mit der sogenannten Zuggurtungsosteosynthese versorgt. Nachdem die korrekte Stellung des Bruchs erreicht ist, setzt der Operateur zwei gerade Metalldrähte jeweils neben den Bruchspalt ein. Diese werden anschließend mit biegsamen Drähten verbunden, sodass die Bruchfragmente aneinander gedrückt werden (Zuggurtung) und zusammenwachsen (Osteosynthese).

Komplexere Brüche werden meist verplattet und/oder mit Schrauben fixiert (Platten- bzw. Schraubenosteosynthese).

Heilungsverlauf und Prognose

Mit der operativen Versorgung können in den meisten Fällen sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Postoperativ werden nach und nach die physiotherapeutischen Übungen angepasst und die Belastung gesteigert bis der Patient voll belasten und bewegen kann. Dieser Zeitpunkt variiert von Patient zu Patient und ist letztlich auch vom Schweregrad der Verletzung sowie der durchgeführten Therapie abhängig, jedoch ist im Durschnitt mit einer vollen Belastungsfähigkeit ab dem 3. Monat zu rechnen.

Quellen

  • Gebauer, M., Rücker, A. H., Barvencik, F., & Rueger, J. M. (2005). Therapie der Radiusköpfchenfraktur. Der Unfallchirurg, 108(8), 657–668.
  • Wegmann, K., Ries, C., Mueller, L. P., & Burkhart, K. J. (2013). Die Radiuskopffraktur. Arthroskopie, 26(3), 211–218.
  • Josten, C., Korner, J., & Lill, H. (2002). Radiusköpfchenfrakturen. Ellenbogenverletzungen, 137–149. Steinkopff, Heidelberg.
  • Amis, A. A., & Miller, J. H. (1995). The mechanisms of elbow fractures: an investigation using impact tests in vitro. Injury, 26(3), 163–168.
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