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Neuroradiologie

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Informationen zum Bereich Neuroradiologie

Definition: Was ist Neuroradiologie?

Die Neuroradiologie ist ein Fachgebiet der Medizin, welches sich mit der Diagnostik und Behandlung von Krankheiten mit Hilfe von Bildgebung des Zentralen Nervensystems beschäftigt.

Welche Aufgaben hat die Neuroradiologie?

Die Neuroradiologie ist für die Darstellung des Gehirns und des Rückenmarks zuständig. Anhand der aufgenommen Bilder durch MRT oder CT können Krankheiten oder Anomalien festgestellt werden. Darunter fallen z.B.:

  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose
  • Schädelbruch und Wirbelkörperfrakturen
  • Gehirn- oder Gehirnhautentzündung
  • Aneurysmen
  • Tumore
  • Bandscheibenvorfall
  • Rückenmarksentzündungen

Außerdem können Krankheitsverläufe bzw. Heilungserfolg kontrolliert werden.

Neuroradiologische Diagnostik

Die Methoden und Techniken in der Bildgebung haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Mit der Einführung von computerbasierter Schnittbildverfahren wie CT oder MRT haben Röntgen-Untersuchungen in der Neuroradiologie ihre Bedeutung verloren. Mittlerweile können hochauflösende Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugt werden, die sehr feine Gewebestrukturen darstellen können. Dies ermöglicht eine präzise Diagnostik und stellt eine Grundlage für invasive Eingriffe dar.

Die Computertomographie ist ein Verfahren, das mit Hilfe von Röntgenstrahlung Schnittbilder anfertigt. Eine CT-Untersuchung dauert nur wenige Sekunden und ist daher ein geeignetes Mittel um in einer Notfallsituation schnell einen Überblick über Verletzungen zu erhalten. Die CT kann besonders gut knöcherne Strukturen darstellen, sodass sie in der Neuroradiologie neben der Notfalldiagnostik bei Beurteilung des Schädelknochens und der Wirbelkörper angewendet wird.

Die CT-Angiographie ist eine spezielle Untersuchungsmethode. Dabei wird Kontrastmittel in die Blutbahn des Patienten gebracht, welches Röntgenstrahlung absorbiert. Damit können auf den CT-Bildern die Gefäße in Gehirn und Rückenmark sichtbar gemacht werden. Heutzutage können Computer aus den generierten Bildern auch ein 3D-Bild ausrechnen, sodass die Gefäße übersichtlich dargestellt werden können.

Die Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt, wird in der Medizin genutzt, um Weichgewebe im Körper darzustellen. Dazu gehören unter anderem die Organe, Muskeln und Sehnen. Ein großer Vorteil gegenüber der Computertomographie ist fehlende Strahlenbelastung, da die MRT-Untersuchung auf einem Magnetfeld beruht. In der Neuroradiologie wird diese Form der Untersuchung genutzt, um das Rückenmark und das Gehirn zu beurteilen. Für manche Patienten kann diese Untersuchung problematisch sein, da sie sich für mehrere Minuten still in das Gerät legen müssen, dass einer langen engen Röhre entspricht.

Wichtige Diagnoseverfahren

Die wichtigsten Diagnoseverfahren in der Neuroradiologie sind:

  • Schädelbasis-CT
  • CT-Angiographie
  • CT-Perfusion
  • Funktionelle MRT
  • Magnetresonanzspektroskopie
  • Diffusion Tensor Imaging

Das Schädelbasis-CT wird in Notfällen verwendet, zum Beispiel um nach einem Sturz zu beurteilen, ob der Schädelknochen gebrochen ist und ob eine Blutung stattfindet. Außerdem kann diese Untersuchung bei Verdacht auf einen Schlaganfall unterscheiden, ob es sich um eine Blutung handelt oder ein verschlossenes Blutgefäß, das zu einer Minderversorgung des Gehirns führt. Die CT-Angiographie beschreibt das Einbringen von Kontrastmittel in die Blutgefäße, z.B. durch die Armvene und die anschließende Aufnahme von Schnittbildern im CT-Gerät. Dadurch können Blutgefäße im Gehirn gut dargestellt werden und so Aneurysmata oder verschlossene Gefäße entdeckt werden. Die funktionelle MRT zeigt wie das Gehirn arbeitet, indem es eine erhöhte Durchblutung bzw. einen erhöhten Sauerstoffverbrauch in gewissen Hirnarealen anzeigt. Die Magnetresonanzspektroskopie ist ein spezielles Verfahren, das Konzentrationen spezifischer Moleküle in einem festgelegten Körperbereich bestimmen kann. Damit können wichtige Zusatzinformationen über das Gehirngewebe gewonnen werden, die bei schwierigen Fällen zu einer Diagnosefindung beitragen können. Das Diffusion Tensor Imaging beschreibt die Aufnahme von Diffusion von Wasser Molekülen im Gewebe. Auf diese Weise können Leitungsbahnen, die im Marklager des Gehirns verlaufen, sichtbar gemacht werden.

Interventionelle Neuroradiologie

Die interventionelle Neuroradiologie beschreibt die minimal-invasive Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Für diese Prozeduren werden Katheter über die Leisten- oder Armarterien bis in die Gehirnarterien vorgeschoben; ähnlich wie beim Herzkatheter.

Wichtige Behandlungsmethoden

Zu den durchgeführten Eingriffen der interventionellen Neuroradiologie gehören:

  • Gefäßerweiterungen bei Verengung der Gehirngefäße
  • Interventionelle Therapie eines akuten Schlaganfalls mit Minderdurchblutung des Gehirns
  • Verschließen von Gehirnaneurysmata mittels sogenannten Coiling
  • Gefäßverschluss bei Tumoren der Kopf-Hals Region und der Wirbelsäule

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Neuroradiologie in Deutschland, Schweiz und Österreich?

Fachärzte der Radiologie können sich die Zusatzbezeichnung Neuroradiologie durch Weiterbildungszeit in der Neuroradiologie erwerben. Die Neuroradiologie ist in großen Kliniken der Maximalversorgung, z.B. Universitätskliniken und Universitätsspitälern, als eigene Abteilung unabhängig von der Radiologie etabliert. In Krankenhäusern der Grundversorgung, z.B., in kleinen kommunalen Krankenhäusern, ist oft eine Abteilung für Neuroradiologie nicht vorhanden. Dort wird die Bildgebung des zentralen Nervensystems durch die Abteilung der Radiologie abgedeckt.

Wo finde ich einen erfahrenen Neuroradiologen?

Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich erfahrene Spezialisten und Kliniken für Neuroradiologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Derzeit finden Sie bei uns anerkannte Experten in folgenden Städten:


Quellen:

  • Linn et al. (Hrsg.): Atlas Klinische Neuroradiologie des Gehirns. Springer 2011, ISBN 978-3-540-89568-8.
  • Möhlenbruch, Bendszus: Technische Standards bei der interventionellen Behandlung des akuten ischämischen Schlaganfalls. In: Der Nervenarzt. Band 86, Nummer 10, 2015, doi: 10.1007/s00115-015-4268-y, S. 1209–1216.
  • Rillig et al.: Interventionelle Schlaganfallprophylaxe. In: Herz. Band 40, Nummer 1, 2015, doi: 10.1007/s00059-014-4198-7, S. 50–59.
  • Hufschmidt et al.: Neurologie compact. 7. Auflage. Thieme 2017, ISBN 978-3-131-17197-9.
  • Masuhr, Neumann: Duale Reihe Neurologie. 6. Auflage. Thieme 2007, ISBN 978-3-131-35946-9.
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