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Wirbelbruch

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Informationen zum Bereich Wirbelbruch

Was ist ein Wirbelbruch?

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus einzelnen Wirbeln. Sie setzt sich aus Halswirbeln, Brustwirbeln, Lendenwirbeln, Kreuzwirbeln und Steißwirbeln zusammen. Ein Wirbel besteht aus Wirbelkörper, Wirbelbogen, Querfortsätzen und Dornfortsatz. Die Wirbelkörper bilden den Wirbelkanal, indem das Rückenmark verläuft, zwischen den einzelnen Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben. Bänder stabilisieren die Wirbelsäule zusätzlich. Seitlich zwischen den Wirbeln gehen die Spinalnerven vom Rückenmark ab.

Nur zwei Prozent aller Knochenbrüche sind Wirbelbrüche. Meist ist der Wirbelkörper betroffen, aber auch die anderen Regionen des Wirbels sind möglich. Ist auch der Wirbelkanal mit einer Verletzung des Rückenmarks beteiligt, kann es zu einem Querschnittssyndrom kommen.

Die am häufigsten verwendete Klassifikation zur Einteilung der Wirbelbrüche ist die AO-Klassifikation nach Magerl:

Typ A – Kompressionsverletzungen: Die Wirbelbrüche entstehen durch Druck – die Wirbel werden „zusammengedrückt“. Diese Wirbelbrüche sind stabil.

Typ B – Distraktionsverletzungen: Bei einer starken Beugung der Wirbel können Bänder an der Rückseite der Wirbel übertreckt werden und reißen. Gleichzeitig entsteht eine Kompressionsverletzung an der Vorderseite der Wirbel. Durch die gerissenen Bänder wird der Bruch instabil. Distraktionsverletzungen können auch entstehen, wenn die Wirbelsäule überstreckt wird, dann reißen die Bänder auf der Vorderseite.

Typ C – Rotationsverletzungen: Diese Verletzungen kommen meistens zusammen mit Distraktionsverletzungen vor. Zusätzlich zur Beugung oder Überstreckung wirken seitliche Kräfte auf die Wirbel ein, die die Wirbel verschieben können. Die Verletzungen sind sehr instabil.

Die verschiedenen Typen werden nochmal in 3 Gruppen und 2 Subgruppen unterteilt. Der Schweregrad der Verletzung und die Instabilität sowie die Häufigkeit des Auftretens neurologischer Symptome nehmen von A nach C zu.

Was sind die Ursachen und Symptome bei einem Wirbelbruch?

Die häufigste Ursache eines Wirbelbruchs ist die Wirkung großer Kräfte auf die Wirbelsäule, wie bei einem Sturz aus großer Höhe oder bei Verkehrs- oder Sportunfällen. Selten kommen Wirbelbrüche durch direkte Gewalteinwirkung vor. Es gibt Vorerkrankungen, die einen Wirbelbruch begünstigen. Wenn ein Patient an Osteoporose leidet, kann die Knochenmasse der Wirbel brüchig werden. Auch eine systemische Skeletterkrankung wie Morbus Bechterew schwächt den Knochen. Hier können schon geringe Kräfte oder ein leichter Sturz zu einem Wirbelbruch führen. Auch durch einen Tumor an der Wirbelsäule kann ein Wirbel brechen.

Ein Wirbelbruch verursacht häufig starke Schmerzen. Es kann aber auch vorkommen, dass Wirbelbrüche nur leicht schmerzhaft oder symptomlos sind. Selten kann man eine Lücke oder ein Buckel entlang der Dornfortsätze tasten. Die Patienten können eine eingeschränkte Beweglichkeit oder eine Schonhaltung zeigen.

Sind auch das Rückenmark oder die Spinalnerven betroffen, kommen neurologische Symptome hinzu. Diese können sich als unnatürliche Reflexe, Gefühlsstörungen oder Lähmungen bis hin zur Querschnittslähmung unterhalb der Verletzung äußern.

Wie wird ein Wirbelbruch festgestellt?

Bei einem Unfall fragt der Arzt nach dem genauen Unfallhergang mit Richtung der Krafteinwirkung. Wichtig zu wissen ist außerdem, ob es Vorerkrankungen gibt, beispielsweise alte Brüche oder Osteoporose.

Danach führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch: Er prüft, ob Gehen und Stehen möglich ist und wie die Beweglichkeit ist. Außerdem achtet er auf schmerhafte Stellen, Muskelverspannungen und Verhärtungen am Rücken und überprüft, ob Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen vorhanden sind.

Um festzustellen, ob ein Wirbelbruch vorliegt, sind bildgebende Verfahren nötig. Zuerst wird meist ein Röntgenbild in zwei Ebenen angefertigt. Zur genaueren Beurteilung des Wirbelbruchs wird häufig auch eine Computertomografie (CT) durchgeführt. Auch die genaue Beurteilung des Wirbelkanals ist so möglich. Vor allem bei Verdacht einer Verletzung der Bandscheibe oder Bänder ist auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) hilfreich.

Besteht die Möglichkeit, dass auch das Rückenmark verletzt ist, ist auch immer eine ausführliche neurologische Untersuchung notwendig.

Wie wird ein Wirbelbruch behandelt?

Die Behandlung richtet sich nach der Art des Wirbelbruchs. Ist die der Bruch stabil, ist keine neurologische Verschlechterung und keine Änderung der Stellung zu erwarten. Bei einem instabilen Bruch droht durch Bewegung eine neurologische Verschlechterung. Dann muss die Wirbelsäule stabilisiert werden. Entscheidend für die Wahl der Therapie ist außerdem das Alter, die Knochenqualität, das Aktivitätslevel und der Anspruch des Patienten.

Stabile Brüche heilen oft von allein. Auch bei älteren Patienten entscheiden die Ärzte sich häufiger gegen eine Operation. Nach einer kurzen Phase der Bettruhe sollten die Patienten sich so früh wie möglich bewegen, sobald die Schmerzen es zulassen. Physiotherapeutische Unterstützung und eine adäquate Schmerztherapie sind hier unerlässlich. Auch wird der Arzt regelmäßige Verlaufskontrollen durch Röntgen und CT und/oder MRT durchführen.

In seltenen Fällen verordnet der Arzt zur Stabilisierung ein Stützkorsett. Es gibt die Möglichkeit eines 3-Punkte-Korsetts bei einem niedrigeren Krümmungsgrad der Wirbelsäule oder eines Gipskorsetts. Die Tragedauer beträgt etwa drei Monate.

Bei jungen Patienten mit stabilen Brüchen, aber einer Verkrümmung der Wirbelsäule über 20°, bei Einengung des Wirbelkanals oder bei instabilen Brüchen entscheiden sich die Ärzte meist für eine Operation.

Wie wird ein Wirbelbruch operiert?

Je nach Bruch werden verschiedene Operationsmethoden angewendet. Ziel ist es, die Wirbelsäule zu stabilisieren und den Druck auf die Nerven so schnell wie möglich zu minimieren. Eine Möglichkeit ist es, den Bruch mit Schrauben oder Platten zu versorgen (Osteosynthese).

Ist dies nicht mehr möglich, beispielsweise bei einem Trümmerbruch, kann sich der Arzt auch für eine Laminektomie entscheiden. Hier wird der Wirbelbogen und der Dornfortsatz entfernt, um das Rückenmark zu entlasten.

Bei einer Versteifungsoperation (Spondylodese) werden zwei oder mehr Wirbel versteift. Dies kann mittels Platte oder Knochenspan erfolgen.

Bei Wirbelbrüchen, die aufgrund brüchiger Knochenmasse entstanden sind, gibt es die Möglichkeit der Kyphoplastie. Bei der Kyphoplastie richtet der Chirurg minimalinvasiv mit Hilfe eines Ballons den Wirbelkörper wieder auf und stabilisiert ihn im Anschluss mit einer Art Kunststoff (PMMA) oder Kalziumphosphat.

Eine weitere Möglichkeit ist die Vertebroplastie. Auch diese Methode ist minimalinvasiv. Hier wird der Wirbelkörper auch mit Zement stabilisiert, jedoch ohne Ballon.

Wie lange dauert es, bis ein Wirbelbruch heilt?

Dies hängt von der Art des Bruches und auch dem Alter des Patienten ab. Ein stabiler Bruch ist nach einigen Wochen bis Monaten wieder knöchern durchbaut. Die Patienten können jedoch, wenn es die Schmerzen zulassen, direkt nach der Operation wieder aufstehen. Eine frühzeitige Bewegung soll bei allen Wirbelbrüchen angestrebt werden. Bei instabilen Brüchen kann sich die Heilungsdauer auch über einen längeren Zeitraum erstrecken und hängt von vielen Faktoren ab.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für einen Wirbelbruch?

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Wirbelbruch überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Grifka J., Krämer J. (2013), Orthopädie Unfallchirurgie, 9.Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg
  • S1 -Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) (2018): Verletzungen der thorakolumbalen Wirbelsäule. Link: www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/012-028l_S1_Verletzungen-der-thorakolumbalen-Wirbels%C3%A4ule_2019-02_.pdf (aufgerufen am 7.3.2021)
  • Patienteninformationen der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie: Wirbelkörperfraktur (2012). Link:https://www.dguonline.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/DGU_Patienteninformation_Wirbelkoerperfraktur_f_01.pdf (aufgerufen am 7.3.2021)


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