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Vorhofflattern

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Informationen zum Bereich Vorhofflattern

Was ist Vorhofflattern?

Vorhofflattern ist eine Form der Herzrhythmusstörung, bei der das Herz mit einer zu hohen Frequenz schlägt. In der Medizin bezeichnet man Frequenzen von über 100 Schlägen pro Minute als Tachykardie, weshalb man in diesem Fall auch von einer tachykarden Herzrhythmusstörung spricht.

Beim Vorhofflattern ziehen sich die Vorhöfe mit Frequenzen von etwa 250-450 Schlägen pro Minute zusammen. Dabei kann es einen fließenden Übergang zum Vorhofflimmern geben, bei dem Frequenzen von bis zu 600 Schlägen pro Minute erreicht werden können.

Wie entsteht Vorhofflattern?

Dem Vorhofflattern liegen kreisende Erregungen im Vorhof zugrunde. Das bedeutet, die Erregung wird nicht nur entlang des natürlichen Reizleitungssystems des Herzens weitergegeben, sondern es werden zusätzlich noch weitere Areale des Vorhofs erregt. Beim sogenannten typischen Vorhofflattern handelt es sich dabei um Zellen im Bereich der rechten Herzklappe (Trikuspidalklappe), beim untypischen Vorhofflattern um einen Bereich nahe der linken Herzklappe (Mitralklappe).

Für den gesunden Herzrhythmus ist das Reizleitungssystem sehr wichtig. Die Erregung wird dabei am sogenannten Sinusknoten im Bereich des rechten Vorhofs generiert und dann kontinuierlich über den AV-Knoten von den Herzvorhöfen an die Kammern weitergeleitet. Daraufhin ziehen sich die Kammern in einem vorgegebenen Rhythmus zusammen und werfen das Blut in den Körper- und Lungenkreislauf aus.

Zu schnelle Frequenzen des Vorhofs können somit auch zu einer zu hohen Frequenz der Herzkammerkontraktion führen. Wenn sich diese zu schnell zusammenziehen, können sie nicht mehr ausreichend mit Blut gefüllt werden und den Kreislauf somit nicht adäquat mit Sauerstoff versorgen.

Beim Vorhofflattern wird meist nicht jede Erregung auch an die Kammern weitergeleitet, der AV-Knoten dient dabei als eine Art Filter. In der Regel kontrahieren die Herzkammern mit einer Frequenz von etwa 140 Schlägen pro Minute.

Auslöser und Risikofaktoren

Vorhofflattern betrifft in den meisten Fällen Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen. Zu den Risikofaktoren gehören beispielsweise koronare Herzerkrankungen (KHK), rheumatische Herzklappenerkrankungen, Bluthochdruck oder auch Kardiomyopathien, bei denen die Funktionalität der Herzmuskulatur eingeschränkt ist. Seltener entsteht das Flattern auch in Folge einer Schilddrüsenerkrankung, Embolie oder entzündlichen Herzerkrankung.

In einigen Fällen kann Vorhofflattern auch bei ansonsten herzgesunden Patienten auftreten. Typische Auslöser können dann emotionaler Stress sowie exzessiver Alkohol- oder Kaffeekonsum sein.

Symptome von Vorhofflattern

Wie stark die Symptome beim Vorhofflattern ausgeprägt sind, hängt vor allem davon ab, wie die Erregung des Vorhofs durch den AV-Knoten auf die Kammern übertragen wird. Wird beispielsweise nur jede zweite oder dritte Erregung übergeleitet, dann sind die Patienten in der Regel kreislaufstabil und die Herzrhythmusstörung ist gut zu tolerieren.

Bei einer sogenannten 1:1 Überleitung jedoch wird jede Vorhoferregung auch auf die Kammern übertragen und diese ziehen sich mit sehr hohen Frequenzen zusammen. Es kann eine sogenannte Kammertachykardie oder Kammerflimmern auftreten. Dabei handelt es sich um Herzrhythmusstörungen, die einen potenziell tödlichen Schock hervorrufen können und schnellstmöglich behandelt werden müssen.

Wie wird Vorhofflattern diagnostiziert?

Bei anfallsweise auftretendem Vorhofflattern werden zunächst eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung durchgeführt. Hierbei sind Fragen zu eventuell bestehenden Vorerkrankungen besonders wichtig. Anschließend wird ein sogenanntes Elektrokardiogramm, kurz EKG, abgeleitet. Dieses dient der Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens und lässt somit wichtige Rückschlüsse auf Herzrhythmus und -funktion zu.

Das EKG kann während eines akuten Anfalls charakteristisch verändert sein und somit die Diagnosestellung ermöglichen. Das Ruhe-EKG während einer anfallsfreien Zeit weist jedoch häufig keine spezifischen Veränderungen auf. In diesem Fall kann beispielsweise ein Langzeit-EKG über 24 Stunden abgeleitet oder auch eine Echokardiografie durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung des Herzens.

Um den genauen Ursprung der zugrundeliegenden kreisenden Erregung im Vorhof zu lokalisieren, kann eine elektrophysiologische Untersuchung des Herzens durchgeführt werden. Dabei wird ein spezieller Katheter über ein Gefäß bis zum Herzen vorgeschoben und ein EKG direkt am Herzen abgeleitet. Zudem können elektrische Impulse abgegeben werden, sodass der Bereich der kreisenden Erregung identifiziert werden kann.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bezüglich der Behandlung von Vorhofflattern unterscheidet man zwischen symptomatischen Therapiemöglichkeiten, die vor allem im Akutfall zur Anwendung kommen, und Maßnahmen mit dem Ziel der Heilung (kurative Ansätze).

Zur Behandlung von Patienten mit starken Symptomen und einem instabilen Kreislauf wird zunächst eine Kardioversion durchgeführt. Dabei wird ein elektrischer Schock mit dem Ziel abgegeben, die Aktivität der Herzmuskelzellen wieder zu synchronisieren und den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Gegebenenfalls kann auch die wiederholte Stimulation der Herzvorhöfe über einen Katheter sinnvoll sein.

Bei vielen Patienten kommt es durch diese Maßnahmen zunächst zum Vorhofflimmern, das dann innerhalb weniger Stunden in einen normalen Herzrhythmus übergeht.

Bei Patienten mit weniger stark ausgeprägten Symptomen kann auch auf eine Kardioversion verzichtet werden und stattdessen die Gabe verschiedener Medikamente zur Stabilisierung des Herzrhythmus erfolgen.

Auch langfristig kann die Gabe verschiedener Medikamente zur Therapie eingesetzt werden. Im Fokus sollte dabei vor allem die Behandlung einer eventuell bestehenden Grunderkrankung stehen.

Ein kurativer Heilungsansatz besteht in der sogenannten Katheterablation. Hierbei wird ein Katheter bis zum Herzen vorgeschoben, über den diejenigen Areale verödet werden, in denen es zu kreisenden Erregungen kommt. Meist erfolgt dies unmittelbar im Anschluss an die elektrophysiologische Untersuchung des Herzens. Die Katheterablation hat eine Erfolgsrate von über 95%.

Heilungschancen und Lebenserwartung

Vorhofflattern kann zu potenziell lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen wie Kammertachykardien oder Kammerflimmern führen. Glücklicherweise kommt es nur in sehr wenigen Fällen zu diesen Komplikationen. Die Prognose des Vorhofflatterns hängt somit wesentlich von der Art der vorbestehenden Grunderkrankung ab.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Vorhofflattern?

Die Behandlung von Vorhofflattern fällt im Akutfall in das Gebiet der Notfallmedizin, da schnellstmöglich eine Therapie eingeleitet werden sollte. Spezialisiert auf die ausführliche Diagnostik und Behandlung sind Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Patienten und fachkundige Behandler zusammenzubringen. Daher haben wird sämtliche hier gelisteten Ärzte sorgfältig hinsichtlich ihrer Expertise auf dem Gebiet der Kardiologie ausgewählt. Sie alle verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung von Vorhofflattern und erwarten Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Gerd Herold und Mitarbeiter. Innere Medizin 2024. Eigenverlag 2024.
  • Arastéh K., Baenkler H., Bieber C., Brandt R., Chatterjee T., Dill T., Ditting T., Duckert M., Eich W.: Duale Reihe Innere Medizin. 4. Auflage. Thieme-Verlag 2018.
  • ESC Pocket Guidelines: Supraventrikuläre Tachykardien. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der European Society für Cardiology (ESC). Version von 2019. Börm Bruckmeier Verlag GmbH.
  • Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner. next.amboss.com/de/article/GS0Baf
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