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Tumorschmerzen

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Informationen zum Bereich Tumorschmerzen

Was sind Tumorschmerzen?

Schmerzen, die durch eine Raumforderung, also einen Tumor, ausgelöst werden, nennt man Tumorschmerzen. Grundsätzlich können sowohl gutartige als auch bösartige Geschwulste Schmerzen verursachen, meistens wird der Begriff jedoch im Zusammenhang mit Krebserkrankungen verwendet.

Die Beschwerden können akut oder chronisch verlaufen, etwa 30% der Patienten empfinden bereits zu Beginn der Erkrankung Schmerzen als eines der ersten Symptome, über 70% leiden im weiteren Verlauf unter Tumorschmerzen. Die Ursachen und Arten der Schmerzen sind vielfältig, können heute jedoch durch potente Medikamente und multimodale Therapieansätze in der Regel gut behandelt werden.

Wann können Tumorschmerzen auftreten?

In einigen Fällen sind Schmerzen das erste Symptom einer bösartigen Krankheit, das den Patienten zum Arzt führt. Allerdings gibt es auch Tumorerkrankungen, die völlig ohne Schmerzen verlaufen und erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium derartige Beschwerden verursachen.

Zusammengefasst können Tumorschmerzen tumorbedingt (durch Einwachsen der Geschwulst in umliegendes Gewebe oder Abdrücken umliegender Strukturen), tumorassoziiert (durch eine Thrombose oder paraneoplastische Syndrome) oder therapiebedingt (durch postoperative Schmerzen, Entzündungen nach Bestrahlung oder Chemotherapie, Medikamentennebenwirkungen…) auftreten.

Der eigentliche Tumorschmerz ist ein nozizeptiver Schmerz, der durch das Tumorwachstum und die dadurch entstehende Gewebereizung selbst ausgelöst wird. Die Geschwulst verdrängt und infiltriert die Umgebung, was zur Aktivierung von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) führt. Je nachdem, in welchem Körpergewebe der Tumor wächst, entstehen mehr oder minder starke Schmerzen. Im Gehirn beispielsweise gibt es kaum Schmerzrezeptoren, sodass sich Hirntumoren anfangs oftmals schmerzfrei ausbreiten.

Zudem gibt es neuropathische Schmerzen, die durch eine Nervenschädigung oder -reizung entstehen, beispielsweise, wenn die Geschwulst auf einen bestimmten Nerven oder auch das Rückenmark drückt.

Außerdem können Schmerzen durch krebsbedingte Begleiterkrankungen wie Infektionen, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen hinzukommen, oder aber durch die Krebstherapie als Nebenwirkung ausgelöst werden.

Die Schmerzen können chronisch über den Verlauf der Erkrankung hinweg immer wieder oder dauerhaft (Dauerschmerz) auftreten, oder aber akut als Schmerzspitzen imponieren. Man spricht dabei auch von sogenannten Durchbruchschmerzen. Diese plötzliche Zunahme der Schmerzstärke tritt innerhalb kürzester Zeit auf und kann zum Beispiel durch bestimmte Bewegungen oder Tätigkeiten ausgelöst werden. Die Schmerzattacke hält meistens etwa 30-60 Minuten an.

Relevant ist insbesondere bei Krebserkrankungen auch die psychische Komponente der Schmerzwahrnehmung durch die enorme Krankheitslast.

Hilfreich kann das Führen eines Schmerztagebuches mit Angabe der Schmerzstärke (z.B. als Schmerzskala von 0-10), möglichem Auslöser, Qualität des Schmerzes sowie folgender Behandlung sein.

Wie äußern sich Tumorschmerzen?

Tumorschmerzen können sich je nach Lokalisation der Krebsgeschwulst und je nach zugrundeliegender Schmerzart verschiedentlich äußern.

Sogenannte somatische Schmerzen, die von der Haut, dem Bindegewebe, den Muskeln oder Knochen ausgehen, sind in der Regel vom Patienten gut lokalisierbar und werden als stechend, bohrend oder spitz beschrieben. Auch können diese Beschwerden durch bestimmte Bewegungen, Druckberührungen oder körperliche Belastung ausgelöst oder verstärkt werden.

Sind innere Organe betroffen, spricht man von viszeralem Schmerz. Dieser wird als eher dumpf und diffus beschrieben, kann kolikartig auftreten und ist weniger gut lokalisierbar. Möglich ist auch eine Schmerzübertragung auf andere Körperbereiche (z.B. Schmerzen in der rechten Schulter bei Leber- oder Gallenerkrankungen).

Neuropathische Schmerzen, die durch eine Nervenreizung entstehen, werden als brennend, stechend oder auch elektrisierend wahrgenommen und können auch mit einer veränderten Schmerzwahrnehmung (z.B. Schmerzen schon bei leichtem Streicheln der Haut) oder Missempfindungen (Parästhesien) einhergehen. Zudem können die Beschwerden in die Innervationsgebiete des betroffenen Nervs ausstrahlen.

Dauerschmerzen bestehen unabhängig von der körperlichen Belastung des Patienten und sind häufig gleichbleibend über den ganzen Tag vorhanden. Neben bestehenden chronischen oder dauerhaften Schmerzen können Durchbruchschmerzen auftreten, die von ihrer Intensität vom sonst vorliegenden Schmerzniveau deutlich abweichen. Die Schmerzattacken kommen plötzlich und oftmals unerwartet, können aber zum Beispiel durch Bewegungen, Husten oder Essen getriggert werden. Die Beschwerden werden als unerträglich beschrieben und halten für Minuten bis zu einer Stunde an.

Was hilft bei Tumorschmerzen?

Bei Krebserkrankungen sollte eine Schmerztherapie frühzeitig erfolgen, um den Patienten die zusätzliche Belastung durch eine Chronifizierung zu ersparen.

Grundsätzlich wird nach dem sogenannten WHO-Stufenschema behandelt. Dieses sieht je nach Schmerzstärke zuerst eine Therapie mit Nicht-Opioid-Analgetika (z.B. Ibuprofen, Paracetamol) vor, in der nächsten Stufe kommen niedrig-potente-Opioide (z.B. Tramadol, Tilidin) hinzu, und schließlich können auch hoch-potente Opioide (z.B. Morphin, Fentanyl, Piritramid) eingesetzt werden. Reicht die Potenz der Medikamente einer Stufe nicht mehr aus, um den Schmerz zu kontrollieren, wird die nächsthöhere Stufe angestrebt.

Auf jeder Stufe können zusätzlich sogenannte Koanalgetika verwendet werden. Dies sind zum Beispiel Medikamente gegen neuropathische Schmerzen oder gegen Knochenbeschwerden. Außerdem werden sogenannte Adjuvanzien empfohlen, diese Substanzen sollen Nebenwirkungen der Schmerzmedikamente verhindern oder behandeln (z.B. Medikamente gegen Verstopfungen, Übelkeit, Magenbeschwerden).

Die Patienten erhalten in der Regel eine Basismedikation, die immer nach einem festen Schema eingenommen wird. Dazu wird eine Bedarfsmedikation verschrieben, die nur bei Schmerzspitzen eingenommen werden.

Die jeweilige Darreichungsform der Medikamente kann unterschiedlich sein, Tabletten, Kapsel, Spritzen oder auch Pflaster sind unter anderem möglich.

Individuell können auch Maßnahmen wie Kühlen oder Wärmen, Massagen, Akupunktur, Physiotherapie oder auch psychotherapeutische Verfahren (z.B. progressive Muskelrelaxation, autogenes Training) Linderung verschaffen.

Eine Möglichkeit der Schmerztherapie ist natürlich auch die Behandlung des Tumors selbst. Die operative Entfernung oder Größenminderung der Geschwulst durch Chemotherapie und Bestrahlung trägt zur ursächlichen Bekämpfung der Beschwerden bei.

Eine sogenannte multimodale Schmerztherapie, bei der sowohl medikamentöse Ansätze als auch alle anderen genannten Therapien gemeinsam und individuell auf den Patienten abgestimmt zum Einsatz kommen, sind bei komplexen Krankheitsbildern besonders von Vorteil.

Ist ein Tumor druckempfindlich?

Ein Tumor selbst ist in den meisten Fällen nur wenig druckempfindlich. Problematisch ist die Verdrängung, Reizung und Infiltration des umgebenden Gewebes. Dieses wird durch die mechanische Belastung, die Zerstörung und auch durch bestimmte molekulare Veränderungen durch die Krebszellen vermehrt druck- und auch schmerzempfindlich. Besonders Nervenzellen reagieren durch bestimmte Tumorsignale vermehrt sensibel.

Die Patienten nehmen diese Veränderungen dann oftmals als druckempfindlichen Tumor wahr.

Können auch gutartige Tumoren Schmerzen bereiten?

Auch gutartige Tumoren, die das umliegende Gewebe nicht zerstören und nicht in andere Körperregionen streuen, können zu Tumorschmerzen führen. Die gutartigen Geschwulste können wachsen und so Druck auf benachbarte Strukturen ausüben oder diese verdrängen. Die Schmerzhaftigkeit hängt also von der Lokalisation und dem Wachstumsverhalten ab.

Beispielsweise kann ein gutartiger Hirntumor durch das Abdrücken der Hirnwasserabflüsse trotzdem zu Kopfschmerzen führen, oder ein gutartiger Knochentumor durch Druck auf die empfindlichen Knochenhäute zu bewegungsabhängigen Knochenschmerzen. Auch neuropathische Schmerzen sind möglich, wenn die Geschwulst auf umliegende Nerven drückt. Beschwerden sind zudem durch die Kompression von Blutgefäßen möglich.

Welche Fachärzte & Kliniken sind spezialisiert auf Tumorschmerzen?

Es besteht unter anderem für Tumorpatienten die Möglichkeit der Anbindung an eine spezialisierte Schmerztherapie, die vielerorts auch Teil der onkologischen Versorgung ist. Es gibt Ärzte für spezielle Schmerztherapie, die ganz besonders dafür ausgebildet werden, sowie auch Schmerzzentren. Jeder Facharzt (häufig Fachärzte für Anästhesiologie oder Palliativmedizin) kann diese Zusatzbezeichnung durch Weiterbildungen erlangen. Hierbei wird tiefgreifendes Wissen über Schmerzkonzepte und auch individuelle multimodale Therapieplanung vermittelt.

In Zentren oder größeren Kliniken ist die gemeinschaftliche Behandlung durch Onkologen, Chirurgen, Schmerztherapeuten, Psychotherapeuten und weiterem auf Schmerzen spezialisierten Fachpersonal oftmals von Anfang an im Therapiekonzept vorgesehen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Tumorschmerzen überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

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