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Kinderneurochirurgie

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Informationen zum Bereich Kinderneurochirurgie

Was ist die Kinderneurochirurgie?

Die Kinderneurochirurgie umfasst die operative Versorgung von Kindern mit angeborenen Fehlbildungen oder Verletzungen des Nervensystems, das heißt des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven.

Fehlbildungen und Verletzungen können zu Entwicklungsstörungen führen, weshalb die operative Behandlung meist eine wichtige Therapiesäule der Behandlung darstellt. Dabei bedarf es aufgrund der Besonderheiten des kindlichen Nervensystems einer spezifischen Diagnostik und Therapie der betroffenen Kinder, welche in einem interdisziplinären Team von Neurochirurgen, Kinderärzten, Radiologen und auch Pränataldiagnostikern realisiert wird.

Welche Erkrankungen werden durch die pädiatrische Neurochirurgie behandelt?

Die pädiatrische Neurochirurgie beinhaltet verschiedene neurologische Krankheitsbilder des Kindesalters. Zu den häufigsten Tumoren des Kindes gehören die Tumore des Gehirns.

Kindliche Hirntumoren

Hirntumore sind Neoplasien, das heißt Zellwucherungen, die sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen können. Es kommt beispielsweise zu Lähmungen, aber auch epileptischen Anfällen und Drucksteigerung innerhalb des Schädels oder schleichenden Symptomen wie Kopfschmerzen, Wesensveränderungen, Koordinationsstörungen und Müdigkeit.

Dabei machen das pilozytische Astrozytom und das Medulloblastom, welche im Kleinhirn lokalisiert sind, die Mehrheit der kindlichen Hirntumore aus. Das Astrozytom bildet sich aus den sternförmigen Hirnzellen, den Astrozyten, die unter normalen Bedingungen die Stützfunktion des Gehirns gewährleisten. Entsteht hier ein überschießendes Wachstum kommt es zur Ausbildung eines Astrozytoms, welches sowohl gutartig als auch bösartig sein kann. Das Medulloblastom hingegen ist ein sehr schnell wachsender Tumor, der in der Regel bösartig ist und zügig behandelt werden muss.

Weitere Tumore sind zum Beispiel die Ependymome, die in der hinteren Schädelgrube zu finden sind und langsam wachsen, und die Kraniopharyngeome, welche die mittlere Schädelgrube befallen.

Hydrozephalus

Das Hirnwasser (Liquor) bietet dem Gehirn eine dämpfende und ernährende Funktion. Bei einem Hydrozephalus, auch Wasserkopf genannt, verändern sich die Verhältnisse des Hirnwassers in den Hohlräumen des Gehirns und es kommt zu einem Stau der Flüssigkeit mit nachfolgender Druckerhöhung im Schädel.

Aufgrund der noch nicht fest verwachsenen Schädelknochen bei Säuglingen kann es bei ihnen zu einer sichtbaren Zunahme des Kopfumfanges kommen. Es gibt verschiedene Gründe für das Zustandekommen eines Hydrozephalus.

Der angeborene Hydrozephalus, der oft in Zusammenhang mit Infektionen sowie Fehlbildungen wie der Spina bifida gebracht werden kann, kommt zumeist durch eine Blockade des Hirnwasserabflusses aus dem Hirnkammersystem zustande.

Zu den erworbenen Ursachen zählen Blutungen nach Verletzungen von Gehirngefäßen, Hirntumore und Entzündungen der Hirnhäute, die zu Verklebungen und Verlegungen des Liquor-Abflusses führen. Weiterhin kann es in selteneren Fällen auch zu einer gesteigerten Hirnwasserproduktion kommen.

Spina bifida

Die Spina bifida ist eine Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks mit möglichen neurologischen Ausfallserscheinungen, die am häufigsten im Bereich des unteren Rückens lokalisiert sind. Dabei ist die offene von der okkulten Form zu unterscheiden. Sie ist die häufigste Fehlbildungserkrankungen des zentralen Nervensystems bei Kindern, etwa ein Kind pro tausend Geburten kommt mit dieser Erkrankung zur Welt. Der Neuralrohrdefekt kann zumeist schon während der Schwangerschaft mittels Sonografie diagnostiziert werden. Ein wichtiger Faktor bei der Prävention der Spina bifida stellt die Substitution mit Folsäure vor allem während des ersten Drittels der Schwangerschaft dar.

Kraniosynostosen

Bei einer Kraniosynostose erfolgt eine vorzeitige Verknöcherung der Schädelnähte des kindlichen Kopfes. Die Schädelnähte sind weiche Verbindungen zwischen den Schädelknochen, die dem noch wachsenden Gehirn Platz gewährleisten. Verknöchern diese Nähte vorzeitig, kommt es zu einem Ungleichgewicht des Kopfwachstums und zur Verformung des Schädels. Dies kann sowohl kosmetische Folgen haben, als auch bei Verknöcherung mehrerer Schädelnähte ein Entwicklungsproblem des Gehirns und eine Druckerhöhung im Schädel zur Folge haben. Je nachdem welche Schädelnähte vorzeitig verknöchern zeigt sich dies zum Beispiel als Schiefkopf, Dreiecksschädel oder Kurzschädel. Mittels Röntgenaufnahme, Sonographie oder MRT kann das Krankheitsbild weiter diagnostiziert werden, anschließend erfolgt die weitere Therapieplanung.

Welche OP-Methoden werden zur Behandlung von Kindern eingesetzt?

Ein kindlicher Hydrozephalus wird in der Regel mittels Shunt-Anlage versorgt. Dabei wird das überflüssige Hirnwasser per Shuntverbindung, das heißt mit einem kleinen Schlauch, in den Bauchraum abgeleitet und dort resorbiert. Dieser Eingriff erfolgt minimalinvasiv-endoskopisch, was bedeutet, dass möglichst kleine Zugänge gewählt werden und zur Sichtverbesserung eine kleine Kamera genutzt wird.

Die Behandlung kindlicher Hirntumore erfolgt meist mikrochirurgisch unter Schonung wichtiger Hirnstrukturen und Nerven. Je nach Größe und Ausmaß, aber auch nach Alter des Kindes und Dringlichkeit des Eingriffes, wird die operative Entfernung des Tumors angestrebt. Die meisten Hirntumore bei Kindern sind operabel. Häufig steht die Operation im Zusammenhang mit einer Chemotherapie, aber auch die Strahlentherapie wird eingesetzt. Im Falle einer Hirnschwellung, Verdrängung angrenzender Strukturen und Hirndruckerhöhung im Schädel kann es notwendig sein vor der Operation eine Behandlung mit Kortikosteroiden durchzuführen. Dies führt zum Abschwellen des Gewebes und zu einer Verminderung des Druckes. Auch kann eine Shuntanlage notwendig sein.

Postoperativ unterscheidet sich das Vorgehen im Vergleich zu Erwachsenen aufgrund der Unreife des kindlichen Gehirns. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ausschlaggebend für ein erfolgreiches Ergebnis.

Kraniosynostosen werden je nach Ausprägungsgrad konservativ oder operativ behandelt. Wird eine operative Korrektur angestrebt, stehen unterschiedliche Methoden zur Auswahl. Innerhalb der ersten drei Monate können im Verlauf der Schädelnähte eine Spaltung durchgeführt und Knochenanteile entnommen werden. Eine zweizeitige Operation kann auch später durchgeführt werden und beinhaltet die Schwächung von Knochenfragmenten mit Einbau einer resorbierbaren Platte und der anschließenden Rekonstruktion der Fragmente. Auch eine endoskopische Operationsmethode kann in Erwägung gezogen werden. Im Anschluss aller operativen Therapien erfolgt in der Regel eine Helmbehandlung, um das gewünschte Ergebnis längerfristig zu stabilisieren.

Nach erfolgter Geburt im Kaiserschnitt-Modus, um geburtsbedingte neurologische Druckschäden zu vermeiden, wird der Neuralrohrdefekt bei der Spina bifida operativ gedeckt. Dies erfolgt bei überhäutetem Defekt geplant, bei offenen Neuralrohrdefekten sollte der Verschluss sofort erfolgen, um Infektionen und neurologische Schäden zu vermeiden.

Allgemein ist bei Kindern ein schonendes und minimalinvasives Therapievorgehen Standard. Sowohl die intraoperative Durchführung der Narkose, als auch alle weitere Therapieschritte werden von Ärzten durchgeführt, die in ihrem Fachbereich auf die medizinische Versorgung von Kindern spezialisiert sind.

Welche Ärzte sind auf Kindereurochirurgie spezialisiert?

Nach Absolvieren des Medizinstudiums erwerben die Ärzte den Facharzt für Neurochirurgie. Anschließend besteht die Möglichkeit sich innerhalb dieses Fachbereiches auf die neurochirurgische Behandlung von Kindern zu fokussieren. Das heißt im Bereich der Kinderneurochirurgie arbeiten ausgebildete Neurochirurgen, die sich im zweiten Schritt auf die Behandlung von Kindern spezialisiert haben.

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Quellen:

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